Ich erinnere mich an einen Krankenhausbesuch und diverse Arztbesuche wegen Blutungen gleich zu Beginn der Schwangerschaft. Die Aufregung während der Fahrt dorthin und die Sorge das Baby verloren zu haben. Immer ging es jedoch gut aus und wir konnten erleichtert nach Hause fahren.
Dennoch war es von Anfang an eine andere Schwangerschaft. Wir wünschten uns so sehr ein zweites Kind und waren unglaublich glücklich endlich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand zu halten.
Es war so, dass ich mir vorher immer wieder tolle Sachen überlegte wie ich es Juli sagen könnte. Letztendlich war ich aber, wie auch schon bei dem Großen, so aufgeregt, dass ich Juli nur einen Tee ans Bett brachte und sagte, er dürfe ab jetzt keinen Kaffee mehr trinken (mir wurde, während ich mit dem Großen schwanger war, immer schlecht von Kaffee).
In der 13. SSW schickte mich meine Frauenärztin dann zur Abklärung des Risikos für Präeklampsie in die Pränatalmedizin. Ich hatte erhöhte Blutdruckwerte, jedoch keine Wassereinlagerungen oder andere Symptome. Ähnlich wie am Ende der ersten Schwangerschaft. Mit dem Baby war alles in Ordnung, laut Ultraschall, aber die Blutergebnisse zeigten ein erhöhtes Risiko für eine Schwangerschaftsvergiftung. Aus diesem Grund bekam ich ab dem Zeitpunkt ASS.
20.01.2018 – es wird eine Lotta – Gender Party
In der 23. SSW stellte meine Frauenärztin dann fest, dass Lotta zu klein und zu leicht sei und schickte uns erneut zur Abklärung in die Pränatalmedizin. Von da an wurde alle 10 – 14 Tage ein Ultraschall durchgeführt, um die Versorgung von Lotta zu kontrollieren.
Ich weiß gar nicht mehr wann dann weitere Probleme wie vorzeitige Wehen, zu wenig Fruchtwasser, schwankende Nabelschnurversorgung und erneute Blutungen hinzu kamen. Aber ich lag in den letzten Wochen immer wieder im Krankenhaus.
In der 29. SSW bekam ich Lungenreife-Infusionen, da es immer mal wieder so aussah als würde Lotta schlecht versorgt und nicht mehr wachsen. Der Oberarzt der Kinderklinik klärte mich über die gesundheitlichen Probleme und die Versorgung eines Frühchens, die Intensivstation und die Situation direkt nach der Geburt auf. Auch erhielt ich die Aufklärung bzgl. eines Kaiserschnitts durch eine Gynäkologin. Im Fall der Fälle könnte es dann schnell gehen.
Es war ein auf und ab. Denn jedes Mal wenn Lotta geholt werden sollte, hat unsere kleine Kämpferin wieder zugelegt. Ab kurz vor Ostern wurden dann zusätzlich zu den Ultraschallkontrollen alle zwei Tage CTGs geschrieben, um Lottas Herztöne im Auge zu behalten. Am Wochenende im Krankenhaus, in der Woche bei meiner Frauenärztin. Die CTGs waren immer vorbildlich, sogar bei leichter Wehentätigkeit. So schafften wir es bis in Woche 37.
Ich wurde Donnerstagabends wieder stationär aufgenommen, weil meine Blutdruckwerte so hoch waren. Eine Assistenzärztin machte einen Ultraschall und schätzte Lotta auf 1800 g. Damit hätte sie in den letzten zwei Wochen davor so gut wie nicht zugenommen. Sie sagte, dass wenn die Oberärztin der Pränatalmedizin das am Tag darauf bestätige, die Geburt eingeleitet werden würde. Wir hatten die kritische Zeit überstanden und Lotta wäre kein Frühchen mehr. Das war etwas was niemand erwartet hatte und ich hatte mittlerweile auch wirklich genug und da war ich sicher nicht die einzige. Der Große und Juli führten die meiste Zeit einen Männerhaushalt und kamen mich regelmäßig besuchen, aber trotzdem vermisste ich die beiden und wollte wieder meine Familie bei mir haben.
Am nächsten Tag wurde Lotta von der Oberärztin dann auf über 2300 g geschätzt und wir freuten uns riesig. Aufgrund meiner erhöhten Blutdruckwerte und weil die Dopplerwerte nicht mehr so toll waren, empfahl sie dann aber auch die Geburt einzuleiten. Ich war glücklich, dass der Kaiserschnitt vom Tisch war und es endlich losgehen würde.